Die bereits für 1996 vorbereitete Tour auf der Lahn fand doch noch
statt. Wir begannen in Marburg. Wer schon am Vortag angereist war, hatte eine
unruhige Nacht verbracht, denn der Zeltplatz liegt nicht gerade in einer
verkehrsberuhigten Zohne. In diesem ersten Abschnitt unserer Tour fließt
die Lahn gemächlich durch ein breites Tal und es waren 4 Wehre bis zum
Tagesziel bei Lollar zu überwinden. Ein überfüllter Zeltplatz
erwartete uns am Ziel, den wir gerne am folgendem Tag verließen.
Die
Floßgassen in Gießen waren für alle eine willkommene
Abwechslung am nächsten Tag und für einige doch ein neues Erlebnis.
Nach Gießen folgten die ersten Schleusen im Fluß, die wir selbst von
Hand bedienen mußten. In Wetzlar dann zwei Flußverbauungen neueren
Datums, von denen wir die erste treidelnd überwanden und an der zweiten
unsere Boote über Rollen ins Unterwasser zogen. Am Bootshaus in Wetzlar an
der Eiseren Hand fanden wir unseren Zeltplatz für eine
Übernachtung.
Am nächsten Tag auf der Strecke zwischen Wetzlar und
dem Zeltplatz in Odersbach erwartete uns ein besonderer Höhepunkt, der
Schifffahrtstunnel in Weilburg. Ich hatte diesen Tunnel mit etwas gemischtem
Gefühl in Erinnerung, denn als wir die Strecke vorfuhren, gerieten wir
bei der Tunneldurchfahrt in eine Horde angetrunkener Leihbootfahrer. Doch dieses
Mal waren meine Befürchtungen unbegründet und der Tunnel war auch
nicht so dunkel, weil das Schleusentor der Doppelkammerschleuse am Tunnelausgang
offen stand.
Bis Runkel passierten wir noch zwei handbediente Schleusen und
ließen einige Gruppen Leibootfahrer hinter uns. Dieser Flußabschnitt
war nochmals landschaftlich sehr schön aber auch sehr stark befahren.
Fotos Kl. Schimpke