Spreewald 2004

Es ist bei uns Tradition, die Tage um Himmelfahrt mit dem Boot unterwegs zu sein. Wir trafen uns dieses Jahr auf dem Campingplatz in Lübben zu einer Spreewaldfahrt. Weil alle 18 Teilnehmer schon am Mittwoch, den 19.5. anreisen konnten, starteten wir am Himmelfahrtstag früher als vorgesehen zu einem Rundkurs in Richtung Lübbenau. Die Fahrtroute führte über Burg-Lübbener Kanal, Buschmühlenspree, Trüstettgraben und Hauptspree zurück zum Zeltplatz. Es war kühl aber sonnig. Schon nach kurzer Fahrt hatten wir den Pulk der Leihboote hinter uns gelassen, paddelten vorbei an dem frischen Maiengrün und lauschten dem vielstimmigen Gesang der Vögel in Schilf und Busch. Erst in der Nähe des Lübbenauer Bürgerwaldes an der Schleuse zum Großen Fließ begegneten uns erneut Boote. Die Begegnungen wurden nun häufiger und wir steuerten die Hauptspree in Richtung Lübben an. Nach kurzer Rast auf dem Damm, der parallel zur Hauptspree verläuft und einen stark frequentierten Radwanderweg trägt, kehrten wir am frühen Nachmittag zum Zeltplatz zurück. Noch am gleichen Tag brachten wir zwei Autos zum Zeltplatz "Waldcamp Seeblick" bei Hohenbrück, wo wir für die folgenden 2 Tage angemeldet waren. Wir beabsichtigten mit leichtem Gepäck zu fahren, unsere Zeltausrüstung in den übrigen Autos zuverstauen und am Abend abzuholen. Einige von uns unternahmen noch eine ausgiebige Abendwanderung ins Naturschutzgebiet.

Am Freitag, den 21.5. räumten wir den Campingplatz in Lübben und starteten in Richtung Neudorfer See. Von den Wasserwegen durch Lübben wählten wir den Stadtgraben. Dieser ist trotz 2 Schleusen statt nur einer auf der Hauptspree zu empfehlen. Auf dem nun folgenden Spreeabschnitt wähnten wir uns eher auf einem langezogenen See, als auf einem Fluss. Wie auch auf den meisten Fließen des gesamten Spreewaldes war eine Strömung fast nicht wahrzunehmen. Ein beschaulicher Abschnitt, Wiesen, Weiden und Wald soweit das Auge reichte, gelegentlich begegneten uns motorgetriebene Anglerkähne und Kähne mit Ausflugsgästen. Nach ca. 6 km zweigte die Wasserburger Spree ab und an der Hauptspree folgte die nächste Schleuse. Die bewaldeten Ufer rückten näher und nach weiteren 2 km war Petkamsberg erreicht. Eine Gaststätte und ein Rastplatz zur Mittagszeit luden uns zu einer Rast ein. Schon vor Petkamsberg hatte es zu nieseln begonnen und ging allmählich in einen Landregen über. Dieser Niederschlag hielt den ganzen Nachmittag an. Wäre es nur ein "Land"-Regen gewesen....! In Schlepzig warteten wir einige Zeit vor der Schleuse, diese kann man nicht selbst bedienen. Ein Ortskundiger gab uns den Rat, das kurze Kanalstück bis zum Zerniasfließ zu fahren und die dortige größere Schleuse zu nutzen, was wir dann auch befolgten. Ab dort lagen noch 2 Schleusen und ca. 10 km Fahrstrecke vor uns. Die letzte Strecke auf der Spree fiel einigen schon schwer, denn wir waren bei ungünstigem Wetter ca. 24 km gepaddelt. Wir hatten an diesem Tag 6 Schleusen passiert. An den meisten Schleusen hatten wir nur kurzen Aufenthalt. Unsere 9 Boote passten in jede Schleusenkammer und die Schleusenzeiten waren wegen der geringen Hubhöhe kurz. Fast alle Schleusen konnten wir problemlos selbst bedienen.

Der Sonnabend begann kalt und windig, das Wetter blieb auch so den ganzen Tag. Entgegen unserer Ausschreibung wählten wir für diesen Tag eine andere Fahrtroute. Wir fuhren einen Rundkurs : Spree, Spree-Dahme Umflutkanal, Köthener See, Randkanal, Puhlstrom, Spree. Diese Fahrt wird uns wegen der landschaftlichen Schönheiten unvergessen bleiben, besonders idyllisch fanden wir den Randkanal um Groß Wasserburg. Als die Sonnenstrahlen durch das Blätterdach brachen und sich im Wasser spiegelten waren wir uns einig, auf einer der schönsten Wanderstrecken im Spreewald zu sein. In Groß Wasserburg ist ein sehr gut gepflegter Wasserwanderrastplatz eingerichtet. Hier kann man auch für eine Nacht nach 17 Uhr sein Zelt aufschlagen. Dieser Platz ist noch nicht im Wasserwanderatlas der Märkischen Gewässer verzeichnet.

Der Sonntag war unser Heimreisetag. Zwar hatten wir geplant am Vormittag noch eine Strecke die Spree abwärts zu fahren, doch wir verzichteten wegen des Regenwetters darauf und brachen unsere Fahrt auf den Campingplatz in Hohenbrück ab. Der Spreewald hat uns so gefallen, dass wir Himmelfahrt in 2 Jahren wieder dort paddeln wollen.


Die folgenden Bilder lassen sich mit einem Klick der linken Maustaste in das Bild vergrößert ansehen.

Zelt- und Bootsaufbau auf Zeltplatz in Lübben Rast zwischen Lübben und Lübbenau an der Hauptspree Vor der Schleuse in Lübben (auf der Berste)
In der Schleusenkammer Mittagsrast bei Regenwetter in Petkamsberg Am Neudorfer See Waldcamp Seeblick
Nach der Arbeit scheckt es! Rastplatz in Groß Wasserburg Randkanal bei Groß Wasserburg

Fotos Kl. Schimpke  

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