14 Tage Madeira 2008 -
ein Reisebericht.

Vom Landesverband Thüringen der NaturFreunde war für die Zeit vom 20. Mai 2008 bis 3. Juni 2008 eine Reise nach Madeira ausgeschrieben. Es war eine Reise mit Hotelaufenthalt und geführten Wanderungen auf Madeira. Unser Landesvorsitzender Roland Ripperger hatte diese Reise, wie schon ähnliche Veranstaltungen in der Vergangenheit, mit viel Sorgfalt und persönlichem Einsatz vorbereitet. So fanden sich 29 Teilnehmer,Wanderer aus Thüringen und Gäste aus Franken, zu denen wir schon viele Jahre enge Kontakte pflegen, zu dieser Reise zusammen.
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Zu den Abbildungen im Text, können für die meisten Tage noch zusätzliche Bilder aufgerufen werden. Diese sind unter Bilder des Tages abgespeichert und werden als Vorschaubilder 120x160 bzw. 160x120 angezeigt. Ein Klick mit der linken Maustaste auf das jeweilige Vorschaubild ruft dann diese Bilder im Format 600x800 bzw. 800x600 auf. In der linken unteren Ecke des Bildes steht als Wasserzeichen das Namenskürzel des Fotografen. Die Bilder wurden aus mehr als 2000 Aufnahmen ausgewählt und stammen von G.Müller, H.Rückbeil, U. und P. Ratz und K. Schimpke

20. Mai

Der Reisebeginn unterschied sich kaum von ähnlichen Unternehmungen mit Zuganfahrt nach Frankfurt, den Flugvorbereitungen und dann endlich mit dem Abheben des Passagierflugzeuges von der Piste. Nach ca. 4 Stunden tauchte die Insel aus den Wolken auf. Das Flugzeug zog eine weite Schleife, flog die Landebahn aus Richtung Santa Cruz an und setzte sicher auf. Zuvor bot sich uns ein überwältigendes Panorama der Südküste der Insel. Schroff fällt das Festland zum Meer ab. Darüber mit vorwiegend kleinen flach eingedeckten weißen Häusern zersiedeltes Land, durchzogen von grünen Rinnentälern, soweit das Auge reichte. Eine Vielzahl von größeren Hotelanlagen und Straßen waren ebenfalls zu erkennen.Ein Zubringerbus klapperte dann alle am Weg liegenden Hotels ab und brachte uns zum Sporthotel Galamar in Caniço de Baixo, unserem Urlaubsdomizil. Wir waren am Vorabend in Jena gestartet, gegen 8:00 Uhr im Hotel eingetroffen und holten erst einmal die verpasste Nachtruhe nach. Gegen 15:00 Uhr ließen wir uns das Sporthotel mit allen seinen Einrichtungen zeigen. Ein Spaziergang entlang der Promenade bis zum Ortsausgang in Richtung Machico beendete nach dem reichhaltigem Abendessen den Tag.

Bilder des Tages

21. Mai

Strelitzie Am zweiten Tag, dem Mittwoch, erhielten wir vom Reiseveranstalter TUI eine kurze Einweisung zu Wanderungen, Land und Leuten und den Möglichkeiten, die uns zusätzlich für unseren Urlaub geboten wurden. Anschließend stellten sich unsere Wanderführer Werner und Berthold von Kraulandreisen vor und stimmten uns auf unsere erste Tour des folgenden Tages ein. Der Nachmittag war individuelle Freizeit. Wir nutzten diese und stiegen von Caniço de Baixo zum höher gelegenen Ort Caniço auf. Der öffentliche Park eines Hotels, ließ uns die ersten Eindrücke von der unglaublich vielfältigen Blumenfülle und tropischen Pflanzenwelt gewinnen. Der weitere Weg führte uns dann auf die Landspitze "Ponta do Garajau" zwischen Funchal und Caniço. Dort steht der "Christo Rei" eine Christusfigur ähnlich der bekannten von Rio de Janeiro, nur etwas kleiner als diese. Zum Hotel gehört auch ein Badeplatz am Atlantik, den man mit einem Lift erreichen kann. Mit viel Beton wurde zwischen mehreren Klippen eine Fläche zum Sonnen geschaffen. Von dort führen Leitern in eine kleine Bucht von der die Mutigen auch ein Stück aufs offene Meer hinausschwimmen konnten.

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22. Mai

Am Donnerstag, den 22. Mai stand pünktlich um 9:00 Uhr unser Bus vor dem Hotel. Entgegen der Ausschreibung starteten wir unsere Wandertour nicht in Monte sondern oberhalb von Camacha, wohin uns der Bus brachte und wanderten nach Monte. Zuvor besichtigten wir in Camacha die Weidenflechter bei der Arbeit und sahen uns die vielfältigen Erzeugnisse an, die diese herstellen. Eine Besonderheit auf Madeira sind die künstlich angelegten Wasserläufe, genannt Levadas. Es sind dies Bewässerungsgräben entlang der Hangkante angelegt, die das Wasser der reichlich auf den Hochflächen und der Nordseite fallenden Niederschläge zu den kleinen am Hang angelegten Feldern auf der niederschlagsarmen Südseite leiten. Der Bau dieser Levadas hatte unter Einsatz von Sklaven schon kurz nach der Besiedelung im 15. Jahrhundert begonnen und wurde ständig erweitert.Levada Wanderung Meistens führt ein schmaler Fußweg parallel zur Levada, manchmal ist es auch nur eine ca. 40cm breite gemauerte Einfassung, auf der man am Steilhang entlang wandert. Die Levada Serra de Falal, deren Lauf wir von Camacha folgten, führte nur wenig Wasser und fiel auf der weiteren Wegstrecke ganz trocken. Ein Bergabbruch war die Ursache, eines der Bilder zeigt, wie wir diese Stelle überwinden. Obwohl man immer auf den Weg achten musste klickten fast fortwährend die Verschlüsse der Fotoapparate, um die vielen am Weg stehenden botanischen Besonderheiten festzuhalten. Unsere Wanderführer waren ständig bemüht, uns auf dieses und jenes hinzuweisen. So erfuhren wir z.B. wie der eingeführte Eukalyptusbaum die ursprüngliche Bewaldung der Insel schädigt und verdrängt und was dagegen unternommen wird. In der Nähe einer großen Sportanlage führte ein steiler Weg eine Etage tiefer zur Levada dos Tornos. Vor Monte mussten wir diese Levada verlassen und eines der tief einschneidenden Täler durchschreiten. Der Weiterweg an der Levada wäre zu gefährlich gewesen. In Monte liegt der Startpunkt der traditionellen Korbschlittenfahrt. Die Steilheit ermöglicht es, mit einem Schlitten auf steinigem Pflaster hinunter nach Funchal zu rutschen. Junge Männer lenken dieses Gefährt, das eine kostspielige Touristenattraktion ist. Von uns wollte keiner die 25 Euro für eine etwa 2 km lange Rutschpartie ausgeben und auch andere Interessenten waren spärlich. Von Monte transportierte uns der Bus zurück zum Hotel, ein Halt am Supermarkt ermöglichte es, uns für die nächsten Tage die nötige Wegzehrung einzukaufen, da wir im Hotel nur Halbpension gebucht hatten. Unsere Wanderleiter und Betreuer von Kraulandreisen hatten uns darauf aufmerksam gemacht, dass es mit dem Wetter auf Madeira seine Besonderheiten hat. Nicht nur dass auf kleinstem Raum wegen der großen Höhenunterschiede völlig unterschiedliches Wetter anzutreffen ist, sondern auch, dass sich dies oft kurzfristig ändert. So waren wir übereingekommen, unsere Touren nicht starr nach Plan, sondern abhängig vom Wetter zu gestalten.

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23. Mai

Am Freitag , den 23. 5. stand wieder 9:00 Uhr unser Bus vorm Hotel. Wanderstöcke und Rucksäcke verschwanden im Gepäckraum. Getreu dem Motto "Wir wandern dort, wo schönes Wetter ist", brachte uns der Bus zum Portela Pass. Weit schweifte der Blick vom Pass in nördliche Richtung nach Porto da Cruz mit dem markanten Adlerfelsen. In südwestlicher Richtung stiegen wir, der kleinen Levada Portela folgend, steil auf. An einem Rastplatz vor der Försterei "Posto Forestal Lamaceiros" hielten wir Mittagsrast.Levada Wanderung An der Wasserverteilungsstelle "Casa de Agua das Lamaceiros" erreichten wir die Levada do Furado mit vielen kleinen und größeren Tunnelpassagen. Schließlich kamen wir an eine Stelle, an der Wasser der Levada mit einem langen Tunnel durch einen Gebirgezug geleitet wurde und folgten der Trasse durch den Berg. Wir verließen die Levada und stiegen steil bergan. Immer höher führte der Weg und ein leichter Nieselregen nahm uns die Fernsicht. Schade, wir hätten gern die gepriesene Schönheit der Insel von den freien Weideflächen des Pico Prado auf uns wirken lassen. Trotz des Nieselregens fror keiner, wir waren dennoch froh, als wir nach einer kurzen Wegstrecke auf einer Straße plötzlich unseren Bus stehen sahen. Auf der Heimfahrt hielten wir an einer urigen Schäferbaude. Es wurde dort recht lustig. Gegen 17:00 Uhr trafen wir nach einem erlebnisreichen Tag in unserem Hotel ein. Wir kamen auch an den folgenden Tagen immer so um die gleiche Zeit an und es blieb ausreichend Zeit entweder im Atlantik oder im Pool des Hotels schwimmen zu gehen.

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24. Mai

Für Sonnabend, den 24. 5. war der Besuch von Funchal geplant. Entgegen der Ausschreibung besuchten wir Funchal nicht individuell, sondern fuhren mit unserem Bus gemeinsam dorthin. Berthold stellte sich auch für diesen Tag als Reiseführer zur Verfügung und zeigte uns die Stadt. Wir fuhren zunächst in Caniço auf die Autobahn. Diese Autobahn führt parallel zur Küste und verbindet die wichtigsten Orte der dicht besiedelten Küstenregion. Sie existiert noch nicht sehr lange und wurde vorwiegend mit Fördermittel der EU gebaut. Mit diesem Autoweg war es überhaupt erst möglich, die Insel touristisch zu erschließen, Viadukte und Tunnel wechseln in zahlreicher Folge. Vor Funchal dirigierte Berthold den Bus auf eine Uferstraße und ließ den Busfahrer an einem Aussichtspunkt halten, von dem wir eine gute Sicht auf den Ort und den Hafen hatten.Funchal Unser erstes Ziel in Funchal war die Markthalle. Die Vielfalt von tropischen Früchten und Blumen war beeindruckend. Im Fischmarkt konnten wir das erste Mal den nur hier und vor Japan vorkommenden Tiefseefisch Espada sehen. Anschließend ging es zu Fuß durch eine der ältesten Gassen zum Fort. Die gewaltigen Mauern des Forts erinnern daran, dass dieser Ort oft von Piraten heimgesucht und hart umkämpft war. Ein weiteres Ziel war der Botanische Garten der Stadt. Steil ging es mit dem Bus bergan, denn der Garten ist in der oberen Region der Stadt gelegen. Berthold hatte viel zu tun, all die Fragen der botanisch begeisterten Teilnehmer zu beantworten. Von dort fuhren wir erneut in das Stadtzentrum. Dabei wurden wir Zeugen einer Militärparade, die portugische Flotte hatte ihren Ehrentag. Vorbei an dem Denkmal von Joao Goncalves Zarco, einem der beiden Generäle, die im Jahre 1419 auf Befehl Heinrich des Seefahrers die Besiedelung des unbewohnten Archipel Madeira einleitete, ging es zur Winecompany. Nach zwei Kostproben des Madeiraweines wurde es merklich lustiger. Es blieb bis zur Rückfahrt zum Hotel noch einige Zeit, einen Blick auf den Hafen zu werfen. Eines der Welt größten Kreuzfahrschiffe, die "Independence of the Seas", war im Hafen vor Anker gegangen. Günter gelang es den Nachbau der "Santa Maria" gerade zu dem Zeitpunkt zu fotografieren, als sie diesen Riesen passierte. Mit solchen kleinen Schiffen war Columbus zu seiner Fahrt westwärts ins Unbekannte aufgebrochen. Der Mut mit dem die Entdecker in der damaligen Zeit zu neuen Ufern aufbrachen, verdient noch heute größte Hochachtung.

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25. Mai

Am Sonntag, den 25. 5. sollte es zur Hochfläche Paul da Serra gehen. Wir kamen auch dorthin. Leider war die Sicht so schlecht, dass unser Bus nur in Schrittgeschwindigkeit fahren konnte und wir die Hochfläche wieder verließen. Erstaunlich - nur 20 km weiter und ca. 600 Meter tiefer an der Westküste schien die Sonne. Eine Wanderung beginnend am Ort Prazeres, der Levada Nova folgend, führte vorbei an kleinen Feldern und verwilderten Abschnitten durch mehrere Orte. Für die Rückfahrt war noch ein Halt an einer kleinen bekannten Ponchabar in Serra de Agua geplant. Unsere Begleiter hatten den Poncha, wie er dort serviert wird, in den höchsten Tönen gelobt - nicht ohne uns vor den Folgen dieses fruchtigen alkoholischen Getränkes zu warnen. Das man nach dem dritten Poncha angeblich portugisisch spricht, haben wir nicht ausprobiert.

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26. Mai

Küste Am Montag, den 26. 5. startet unser Bus in Richtung Machico. Ein kurzer Zwischenhalt in Santa Cruz diente dazu unsere Vorräte aufzufrischen und den historischen Ort zu besichtigen. Mehrere Flugzeuge konnten wir hier im Landeanflug sehen, denn die Landebahn beginnt hier. Die Autobahn führt nach Santa Cruz unter der auf starken Betonpfeilern bis zum Meer verlängerten Landebahn hindurch. Machico ist der erste Ort, an dem im Jahre 1419 die Portugiesen an Land gingen. Der Ort ist, wie fast alle Orte Madeiras, sehr locker bebaut und die flachen Häuser reichen bis hoch an den Hang der Berge. Unser Bus brachte uns schon hoch hinauf bis ans Ende der Stadt. Wir folgten zunächst der Levada do Canical und bogen dann auf einen steileren Pfad ab, der uns in Richtung Boca de Risco führte. An einer ebenen Wiese mit Blick auf den Atlantik rasteten wir und brachen von dort aus zu einer der beeindruckendsten Wanderungen entlang der Küste auf. Schmal, oft nur einen Meter breit, wand sich der Pfad an steilen Hängen entlang. Oft ging es neben uns fast senkrecht 300 Meter in die Tiefe, wo der tiefblaue Atlantik mit kräftigen Wellen am Ufer nagte. Der Weg führte uns nach Porto da Cruz und schon von weitem grüßte uns der schon bekannte Adlerfelsen. Hier konnten wir die letzte noch arbeitende Zuckerrohrfabrik besichtigen. Die technische Ausrüstung der Fabrik scheint mehr als 100 Jahre auf dem Buckel zu haben und arbeitet immer noch. Zuckerrohr wird nur noch für den bekannten Zuckerrohrschnaps angebaut und für diesen verarbeitet. Es war gerade Erntezeit und die Fabrik in voller Tätigkeit. Am Abend beglückte uns im Hotel noch eine Folklore-Gruppe mit ihrem Programm.

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27. Mai

Ribeiro Frio Der 27. 5. war als freier Tag ausgeschrieben. Jeder konnte selbst etwas unternehmen. Zu siebend entschlossen wir uns, eine Busfahrt mit öffentlichen Bussen zum "Balkon" von Ribeiro Frio zu unternehmen. Mit der Hinfahrt klappte alles, trotz fehlender Sprachkenntnisse packten wir auch den Bus-Umstieg in Funchal und erreichten um die Mittagszeit unser Ziel. Wir waren davon ausgegangen, dass ein solcher Ort so stark frequentiert ist, das uns die Rückfahrt vor kein Problem stellt. Doch weit gefehlt, es gab für uns nur zwei Rückfahrmöglichkeiten mit öffentlichen Bussen, eine davon schon in einer Stunde und die andere erst am Abend. So eilten wir zu dem bekannten Aussichtspunkt , verweilten dort nur kurz und beeilten uns den Bus zu erreichen. Der Blick vom "Balkon" war wunderschön, weil gerade auch zu dieser Zeit der Regen, der uns auf der Herfahrt begleitet hatte aussetzte. Andere Teilnehmer unserer Gruppe hatten den Tag in Funchal verbracht oder waren in der Umgebung von Caniço unterwegs gewesen.

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28. Mai

Klettertour Am 28. 5. stand die Gipfeltour an. Der Bus brachte uns bis in die Gipfellage des Pico do Arieiro in 1800 Meter Höhe. Von dort begann eine Wanderung auf ausgebauten und gesicherten Höhenwegen, vorbei am Pico das Torres zum Pico Ruivo de Santana, den mit 1861 Metern höchsten Berg Madeiras. Den Weg durch gelbblühende Ginsterbüsche vorbei an schroffen Felsen mussten wir uns mit vielen Menschen teilen, denn kaum ein Besucher von Madeira lässt diese Gipfeltour aus. Ein leicht abfallender Rückweg in Richtung Santana brachte uns zu einem Parkplatz auf dem uns unser Busfahrer Luis mit seinem Gefährt bereits erwartete. Natürlich gehörten auf der Rückfahrt auch die bekannten traditionellen Spitzgiebelhäuser von Santana zum Besichtigungsprogramm.

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29. Mai

Am Donnerstag, den 29. 05. trug uns unser Bus erneut auf die Höhe der Paul da Serra bis zum Hotel "Pico Urze". An diesem Tag hatten wir, wie bei der Gipfeltour für unser Unternehmen günstiges Wetter. Zunächst folgten wir der Levada do Paul abwärts durch offenes Gelände und hatten herrliche Fernblicke. Nach einiger Zeit wechselten wir die Richtung und stiegen der Levada do Alecrim folgend in einem Tal bergan. Dichter Wald aus Baumheide und Lorbeer spendete Schatten.Auf der Höhe Wir verzehrten unsere Malzeit bei einer Rast zwischen zwei Wasserfällen. Diese abwechslungsreiche Landschaft mit bewaldeten Tälern und wuchtigen freien Gipfeln war für uns alle sehr beeindruckend. Weil wir schon so weit nördlich waren, wollten unsere Reiseführer uns Porto Moniz zeigen. Im Wasser erstarrte Lava bildete hier bei der Entstehung der Insel eine einmalige Kulisse für ein Meeresschwimmbecken. Doch wir waren vom Pech verfolgt, es goss an der Nordküste in Strömen und ein heftiger auflandiger Wind hatte alle Badegäste vertrieben. Nach einem kurzen Spaziergang flüchteten alle erneut in den Bus. Dieser trug uns dann bei ständigem Regen, der Nordküste folgend bis São Vicente. Hier bog der Bus ins Landesinnere ab, gewann langsam aber stetig an Höhe und verschwand mit uns in einem langen Tunnel. Auf der anderen Seite waren wir dem Regen entronnen und folgten auf einer gut ausgebauten Straße einem zur Südküste eilenden kleinen Fluss. Die uns schon bekannte Ponchabar lag erneut auf unserer Rücktour, wir kamen nicht daran vorbei!!!

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30. Mai

Klettertour Die Tour für Freitag, den 30. 5. stand unter dem Moto "Paul da Serra - am Flach-Dach der Insel". Unser Bus tuckelte langsam aber sicher bergauf . Eine kurze Rast am Encumeada-Pass in 1007 Meter Höhe ließ alle Foto-Begeisterten ausschwärmen, die schöne Aussicht und Blumen bildlich einzufangen. Unser Bus hatte bei der Weiterfahrt noch einige Höhenmeter zu zwingen und 3 kürzere Tunnel zu passieren. Dieses Mal wurde es, obwohl die Sonne schien, etwas feucht. Die Levada "Lombo de Mouro", der wir folgten, führte an einem Steilhang entlang, rechts ging es steil abwärts, links eine Felswand, über die mehrere kleine Wasserfälle zu Tal stürzten und die Umgebung in einen feinen Nebel hüllten. Glücklich, wer da einen Schirm mit hatte. Diese Tour wird uns sicher wegen der üppigen Vegetation in Erinnerung bleiben. Stellenweise hüllte uns der blühende Besenginster vollkommen ein. Das Blätterdach schloss sich nicht nur über uns selbst, auch der zwei Schritte Vorangehende war kaum noch zu sehen. Für diesen Tag war als Abschluß ein Picknick im Wald vorgesehen. Hierfür fuhren wir noch ein Stück mit dem Bus. Eine Feuerstelle im Wald, an der man ohne Anmeldung sein Fleisch braten kann -für unsere Breiten unvorstellbar - doch dort ist dies üblich. Die fast täglichen Niederschläge auf der Hochfläche lassen keine Waldbrandgefahr entstehen. Ein Teil unserer Wandergruppe begab sich zum erwähnten Platz, während die anderen noch eine kleine Runde drehten und den Ruivo de Paul (1640m) erstiegen. Wir wurden mit Hallo begrüßt, als wir mit trockenem Holz am Picknickplatz eintrafen. Werners Frau hatte am Vortag die Würze, wie in Madeira üblich, für die Fleischspieße zubereitet. So wurde es eine typische madeirensische Mahlzeit mit "Espetadas" und Wein. "Wenn euch im Hotel die anderen Gäste meiden - macht euch nichts daraus", sagten unsere Wanderführer, "das liegt an der Würze der Fleischspieße". Uns hat es jedenfalls vorzüglich geschmeckt.

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31. Mai

Im Nonnental Der 31. 5., unser Wanderurlaub neigt sich dem Ende. Gleich nach dem Frühstück großer Bahnhof für Sigrid, denn sie hatte Geburtstag. Danach der übliche Start. Das Nonnental stand auf dem Plan. Der Name entstand in der Zeit, als Piraten die Insel heimsuchten und die Nonnen ins unwegsame Landesinnere flüchteten und sich dort versteckten. Steil und kurvenreich ist die Straße dorthin. Ein Tunnel durchbricht den Berg und vermeidet den Weg über eine besonders steinschlaggefährdete Trasse. Wir begannen die Wanderung mit dem Aufstieg durch einen Kastanienwald. Die Häuschen im Tal unter uns wurden immer kleiner und immer noch umrahmten uns wuchtige Berge. An einem Pass trafen wir eine Wandergruppe, die uns schon bei einer anderen Tour begegnete. Wir ließen uns zu einer Rast nieder, während die anderen aufbrachen. Immer wieder verweilten wir an Stellen mit besonderen Ausblicken. Die Rückfahrt führte über schmale Nebenstraßen zum Cabo Girao, der höchsten Klippe Europas. Der Blick von dieser Stelle über den mehr als 580 Meter tiefer liegenden Atlantik oder nach Funchal ist einmalig.

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1. Juni

Küste Es ist Sonntag, der 1. Juni. Heute ist es Ruth, der wir zum Geburtstag gratulieren. Danach steht die letzte Wanderung an. Es geht zur Halbinsel São Lourenço, diese Tour war im Programm nicht vorgesehen und wir hatten sie extra geordert. Was für ein Unterschied zu der üppigen tropischen Flora, die wir bisher kennen lernten. Diese Halbinsel bekommt ganz wenig Niederschläge und hat Wüstencharakter. Die Fotos zeigen imposante Felsgebilde. Zum Pico do Furado führte ein steiler Weg. Der weite Blick über den Atlantik zur Insel Porto Santo und zu den Desertas entschädigte für die Anstrengung. Auf dem Rückweg halten wir für ein Bad an und steigen zu einer kleinen Bucht ab. Es soll nach Aussage unserer Reisebetreuer die einzige Stelle Madeiras sein, an der man flachen Badestrand vorfindet. Ungewöhnlich fanden wir den schwarzen feinen Natursand. Mit einem Poncha verabschiedeten sich unsere Wanderführer Werner und Berthold und bedankten sich für das gute Klima in unserer Gruppe und die unfallfreie Wanderzeit. Der Abend vereinte noch einmal die Gruppe. Wir hatten einen separaten Raum für uns reservieren lassen und trafen uns dort zu einer fröhlichen Runde. Es war die Gelegenheit dem Organisator, unserem Roland Ripperger, für die viele Mühe bei der Vorbereitung zu danken. Wir wünschen uns, dass er auch künftig eine so glückliche Hand bei der Wahl des Reisezieles und der Verpflichtung der Leute vor Ort haben möge und bedanken uns hiermit nochmals bei ihm.

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2. Juni

Am 2. Juli hatte jeder noch einmal Zeit allein etwas zu unternehmen und sich auf die Heimreise vorzubereiten.

3. Juni

Am Heimreisetag klingelte früh um 5:00 Uhr der Wecker, nach dem Frühstück brachte uns ein Zubringerbus zum Flughafen. Pünktlich um 8:40 Uhr hob die Maschine ab. Ein sehr schöner Urlaub ging zu Ende.

Text und Gestaltung Kl. Schimpke


Ruth S. und Günter M. sahen sich diesen Bericht vor der Veröffentlichung an. Sie behoben noch eine Reihe von Fehlern und steuerten wesentliche Informationen zu den einzelnen Wanderungen bei.


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