Eine Faltbootfahrt auf der Tauber

Am 22. August fuhren wir , meine Frau und ich, mit dem Auto nach Wertheim. Nach einer kurzen Visite der Stadt und dem Besuch des Campingplatzes in Wertheim-Bestenheid suchten wir das Bootshaus des Wertheimer Kanuclubs und wurden dort freundlich aufgenommen. Ein gut gepflegtes Anwesen mit einer schönen Zeltwiese und Gleichgesinnte hatten uns die Entscheidung, wo wir das Zelt aufschlagen sollten, erleichtert. Wir hatten uns auf eine Tauberfahrt und eine Fahrt auf dem Main vorbereitet. Als Startpunkt für die Tauberfahrt hatten wir Gamburg gewählt und nutzten den Mittwoch Nachmittag, um den Fluss von der Landstraße aus zu erkunden. Eine Strecke von ca. 20 km mit 6 Wehren war zu bewältigen. Am Donnerstag gegen 9:30 Uhr bauten wir unseren RZ85 in Gamburg an der Brücke über die Tauber auf. Dort ist ein Stellplatz für mindestens 4 Autos vorhanden und das Einsetzen ist ebenfalls möglich. Bereits nach einem halben Kilometer war das erste Wehr zu umtragen. Das Wehr ist als eventuell befahrbar in den Quellen angegeben, doch selbst mit Plastebooten wäre das bei diesem Wasserstand nicht möglich gewesen, denn es floss fast kein Wasser über das Wehr. An der in 2 Kilometer folgenden Eulschirben-Mühle haben wir vergebens nach der bezaubernden Wassernixe Melusine Ausschau gehalten nur eine hässliche Umtragestelle um das zweistufige Wehr, das noch mit einem weiteren Graben den Bootstransport erschwerte. Die Wehre wurden alle in einer Zeit gebaut, als man sich über das Wandern der Fische noch keine Gedanken machte. In der Neuzeit hat man die fehlende Fischtreppe mit einem steinigen Graben parallel zum Wehr geschaffen, der, wie auch an den noch folgenden Wehren, ein zusätzliches Hindernis beim Umtragen ist. Die folgende Strecke bis Bronnbach ist recht urwüchsig, doch das milchig grüne Wasser der Tauber fließt recht träge dahin. Fast immer fährt man unter einem schattigen Blätterdach und mehrere Eisvögel flatterten vor uns auf. Die Klosteranlage Bronnbach hatten wir bereits am Vortag besucht, so waren von diesem Ort nach dem Umtragen wenigsten einige gute Erinnerungen geblieben. Hier mussten wir den zusätzliche Graben queren, um am Gegenhang durch eine sehr naturbelassene Wiese uns zum Unterwasser durchzukämpfen. Es kostete uns eine Menge Zeit und Kraft. Für das folgende Wehr bei Kilometer 9,6 am Sauerstoffwerk wird empfohlen über den Sportplatz ca. 300 Meter umzutragen. Der Steg über den Graben zum Sportplatz war zusammengebrochen, somit waren außer dem empfohlenen langen Weg noch zusätzliche Schwierigkeiten gekommen. Wir entschlossen uns das Boot, nicht bis zur Einmündung des Kanals zu schleppen, sondern setzten hinter dem Wehr ein und kamen mit einigen Grundberührungen gut durch und ersparten es uns über eine steile mit Brenneseln bewachsem Hang das Boot einzusetzen. Nach der Brücke in Reichholzheim fährt man an einem ruhiggelegenenen Zeltplatz vorbei. Die Umsetzung an der Teilbacher Mühle war trotz des fast 200 Meter langen Weges eine der angenehmsten, denn der Graben an der Aussatzstelle war flach und dann konnte bis zum Unterwasser der Bootswagen genutzt werden. Die Tauber floss ab hier etwas flotter und an der Waldenhausener Brücke war ein kleiner Schwall, wir hatten aber nirgendwo Grundberührung. Das letzte Wehr der Fahrt in Wertheim war noch einmal eines der unschönsten. Hier könnte man sicher einiges tun, zumal durch das Gelände des Marine-Sport-Clubs umgetragen werden muss.Frosch Kurz bevor man in Wertheim in den als Anlegebereich für größere Schiffe und Motorbooten genutzten Teil der Tauber gelangt, sitzt ein kleiner bronzener Frosch mit einer goldenen Kugel auf einem Stein, schleierhaft wie er diese in dem trüben Wasser finden konnte.

Das Fazit der Fahrt: Die Tauber ab Gamburg ist landschaftlich schön, aber wegen der vielen Wehre recht anstrengend. Die Strecke bis zur Mündung ist mit Zweier-Faltbooten auch im Sommer fahrbar. Der Pegel in Tauberbischofsheim war an diesem Tag mit einer Höhe von 50 cm angegeben.

Quellen für die Vorbereitung der Fahrt:

Bildanhang

Start Einsatzstelle an der Brücke zu Gamburg
Wehr_Gamburg Wehr in Gamburg. Hier wäre ein Umsetzen über die Wehrkrohne möglich gewesen, doch Bauarbeiten verhinderten das.
Wehr_Bronnbach Das Bronnbacher Wehr - zum Befahren zu wenig Wasser - zum Umsetzen über die Wehrkrone zu klitschig!
Brücke_Bronnbach Brücke in Bronnbach

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